Es handelt sich dabei um eine aufwendig gearbeitete Standuhr, signiert 1843.


Allgemeine Beschreibung

  • Gehäuse: Hohes, schlankes Standuhrgehäuse aus massivem Holz , mit feinen Profilierungen und teilweise geschnitzten Zierelementen, insbesondere im Bereich des Sockels und des Kranzes.

  • Zifferblatt: Versilbertes Zifferblatt mit römischen Zahlen für die Stunden und arabischen Zahlen für die Minuten, fein graviert und mit klassizistischen Ornamenten versehen. Der Name „Gerlach“ ist eingraviert – eventuell der Uhrmacher.

  • Lunette/Verzierung: Sehr schön gestaltete Uhrkrone mit Aufsatz (ggf. später ergänzt), ergänzt durch Messingbeschläge und teils florale Motive.

  • Werk: Mechanisches Pendelwerk (vermutlich Gewichtsantrieb), teils sichtbar durch Glastür. Die Bauart deutet auf ein 8-Tage-Werk hin.


Stilistische Einordnung

  • Die Formensprache passt sehr gut in das Louis-seize bzw. klassizistische Umfeld (ca. 1780–1810), eventuell auch in den frühen Biedermeier-Übergang (bis ca. 1820/30).

  • Die klaren Formen mit zurückhaltender Ornamentik und der elegante Aufbau mit symmetrischer Gliederung passen gut zum deutschen Klassizismus, wie er etwa in Mittel- oder Süddeutschland (Hessen, Franken, Thüringen, Sachsen) gepflegt wurde.


Zur Signatur „Bernhard Gerlach  Uhrmacher Behringhausen 1843

Gerlach-Uhren

In Beringhausen liegt der Ursprung des Gerlach-Uhrmacherhandwerks: unter dem Namen Gerlach Schmiede in Beringhausen seit 1731, aber heute noch mit Hausnamen „Schmittendrees“ nach Andreas Ermerling, Gründer der Schmiede. Insgesamt wurden 420 Gerlach-Uhren von Johann und Bernard Gerlach zwischen etwa 1801 und 1874 hergestellt.

Letzte Uhr 1874 verkauft

Johann Gerlach (1776 bis 1840) war der erste Uhrmacher, der diesen Beruf wählte, nachdem er durch einen Unfall schwere Schmiedearbeiten nicht mehr durchführen konnte. Er baute Uhren bis etwa 1838, zuletzt mit seinem Sohn Bernhard. Dieser lebte von 1805 bis 1877 und führte das Geschäft seines Vaters erfolgreich weiter. 1840 bis 1845 hat er etwa fünf Gerlach-Uhren im Jahr geliefert und 1855 acht Uhren. Die letzte Uhr wurde 1874 verkauft.

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