Barocke Eichenholztruhe mit Sternintarsien und kassettierten Füllungen
Datierung:
Um 1700–1720, deutsch, vermutlich Hessen oder Westfalen
Material:
Eiche massiv, sternförmige Intarsien vermutlich in Nussbaum oder Zwetschge und Ahorn
Beschreibung:
Diese eindrucksvolle Truhe ist ein typisches Beispiel ländlich-barocker Möbelkunst um 1700. Die Front ist in fünf senkrechte Kassetten unterteilt, deren mittlere mit dekorativen, eingelegten Sternmotiven geschmückt sind – jeweils achtspitzig ausgeführt, ein beliebtes Symbol für Orientierung und göttliche Führung.
Besonders charakteristisch sind die aufwändig gearbeiteten Zickzack-Eckverzierungen, die sogenannte „Treppe“, an den Füllungen – ein Element, das besonders im frühen 18. Jahrhundert bei qualitätsvollen Truhen auftaucht. Die Rahmen sind mehrfach profiliert und tief ausgearbeitet.
Der Unterbau ist mit gesägtem Sockelprofil versehen – schlicht, aber wirkungsvoll. Die rechteckige Form ruht auf ausgestellten Seitenfüßen. Die Deckplatte ist massiv und leicht überstehend.
Schloss & Beschläge:
Ein einfaches Eisenschloss mit Schlüsselschild und Schlüssel ist vorhanden. Beschläge wirken original.
Zustand:
Sehr gut erhalten. Altersbedingte Gebrauchsspuren, kleinere Risse und typische Trockenrisse in den Füllungen, aber keine Substanzverluste. Schöne dunkle Patina, authentische Ausstrahlung.
Stilistische Einordnung:
Spätbarock mit Anklängen an ländliche Renaissanceformen. Diese Truhen dienten oft als Aussteuertruhen oder Familienbesitzstücke und wurden über Generationen weitergegeben. Die Formensprache zeigt einerseits Rückgriffe auf Renaissance (Kassetten, Zickzack), kombiniert mit barocker Ornamentfreude (Sternintarsien, geschwungene Sockel).
Maße:
Breite: ca. 125–135 cm
Höhe: ca. 60–65 cm
Tiefe: ca. 55 cm
Besonderheiten:
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Drei sternförmige Intarsien (achtstrahlig) auf der Front
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Ausgeprägte barocke Kassettierung mit Treppenprofilen
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Gesägter Sockel, typisch für ländliche Truhen um 1700
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Originalschloss erhalten
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