Eeine architektonisch gestaltete Eichenholztruhe aus der Zeit der Spätrenaissance, vermutlich um 1600–1650. Besonders die Kombination aus gedrehten Halbsäulen, Kassettenfeldern und den rundbogigen Arkadenfeldern spricht klar für diesen Zeitraum.
Renaissance-Truhe mit gedrehten Halbsäulen und Arkadenfeldern, um 1600–1650
Herkunft:
Süd- oder Mitteldeutschland, möglicherweise Thüringen, Hessen oder Franken
Zeit:
Spätrenaissance / Frühbarock, ca. 1600–1650
Material:
Eiche massiv, Eisenbeschläge, handgearbeitet
Beschreibung:
Diese eindrucksvolle Truhe zeigt eine aufwändige Gestaltung, die stark von der Renaissancearchitektur inspiriert ist. Die Front ist dreigeteilt: Zwei rundbogige Arkadenfelder flankieren ein zentrales, vertikales Mittelbrett mit Schloss. Die Bögen werden von kleinen gedrehten Halbsäulen getragen, die auf Pilasterstücken ruhen.
Die senkrechten Rahmungen sind mit Perlstabprofilen versehen – ein typisches Ziermotiv der Renaissance. Unterhalb befindet sich eine geschweifte Sockelblende, die dem schweren Möbelstück eine gewisse Leichtigkeit verleiht.
Die Kombination aus Klarheit, Symmetrie und reichem Dekor deutet auf ein Möbelstück hin, das im bürgerlich-städtischen oder gehobenen ländlichen Umfeld entstanden ist – möglicherweise im Zusammenhang mit Aussteuer oder wertvoller Aufbewahrung.
Stilmerkmale:
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Rundbogige Füllungen mit Pilastern
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Gedrehte Halbsäulen als vertikale Gliederung
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Perlstabprofile als Rahmung
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Geschweifte Sockelblende
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Zentrales Schlossfeld mit originalem Schlossblech
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Massives Eichenholz mit schöner Alterung
Zustand:
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Unrestaurierter Originalzustand
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Alterstypische Gebrauchsspuren, kleinere Ausbrüche
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Holz trocken, keine frischen Schädlingsspuren sichtbar
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Originale Formensprache und Patina erhalten
Maße:
Breite: ca. 135 cm
Höhe: ca. 65 cm
Tiefe: ca. 55 cm
Historischer Kontext:
Renaissance-Truhen waren nicht nur Aufbewahrungsmöbel, sondern Statussymbole, die durch ihre dekorative Gestaltung gesellschaftliche Bedeutung ausdrückten. Diese Truhe zeigt Merkmale bürgerlicher Repräsentationsmöbel, wie sie im 17. Jahrhundert in gutbürgerlichen Haushalten Verwendung fanden – häufig als Teil der Mitgift oder für Dokumente und Textilien.
Zusammenfassung:
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Typ: Renaissance-Eichenholztruhe mit Arkadenfeldern
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Zeit: ca. 1600–1650
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Material: Eiche massiv
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Stil: Spätrenaissance / Frühbarock
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Zustand: Unrestauriert, gute Substanz
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Besonderheiten: Gedrehte Halbsäulen, Perlstabrahmung, geschweifte Sockelblende
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