Renaissance-Truhe mit Intarsien und Schnitzornamenten

Datierung: Um 1650


Objekt: Prunktruhe (auch „Ladentruhe“ oder „Hofftruhe“ genannt)
Stil: Spätrenaissance / Frühbarock
Entstehungszeit: Ca. 1650
Provenienz: Möglicherweise Süddeutschland, Schweiz oder Tiroler Raum
Material: Massives Eichenholz, teils Nussbaum, mit intarsierten und geschnitzten Elementen
Technik & Gestaltung:

  • Reiche, aufwändige Schnitzornamentik mit floralen und geometrischen Mustern

  • Sternintarsien (acht- und sechszackig) in den zentralen Paneelen

  • Durchbrochene Schnitzereien in den Zwickeln

  • Zahnschnitt-, Wellen- und Eierstabmotive an der Deckelkante

  • Originales oder frühes Schlüsselschild mit typischer Barockform

  • Frontaler Sockel mit geschweiftem Ausschnitt, leicht beschädigt


Beschreibung:

Diese monumentale Truhe zeigt die dekorative Pracht spätmanieristischer Möbelkunst, wie sie im 17. Jahrhundert vor allem in protestantischen und katholischen Bürgerhäusern, Klöstern und Adelsresidenzen im süddeutschen Raum verbreitet war. Die Intarsien aus kontrastierenden Hölzern (vermutlich Ahorn, Nussbaum und Birnbaum) zeigen eine außerordentliche handwerkliche Finesse. Die Kombination aus tiefem Relief, geometrischer Ornamentik und durchbrochen gearbeiteten Elementen ist besonders charakteristisch für diese Zeit.

Die Sternintarsien deuten auf symbolische Inhalte hin – sie galten im 17. Jh. häufig als Zeichen von Licht, göttlicher Ordnung oder Schutz. Die reiche Ornamentik in der Frontgliederung hebt das Möbel über rein funktionale Objekte hinaus und macht es zu einem Repräsentationsstück.


Zustand:

  • Sehr guter substanzierter Zustand für das Alter

  • Leichte Fehlstellen im unteren Sockelbereich

  • Alterstypische Holzrisse und Gebrauchsspuren

  • Originale Oberfläche vermutlich entfernt (evtl. abgeschliffen, unbehandelt) – bietet gute Restaurationsbasis

  • Intarsien und Schnitzereien weitgehend vollständig und unversehrt


Empfehlung:

  • Eine schonende Reinigung und wachshaltige Behandlung (z. B. mit Bienenwachsbalsam) wird empfohlen

  • Sockelbereich könnte minimal restauriert werden

  • Für museale oder repräsentative Zwecke besonders geeignet

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